Food Startup Trends auf der Natural Products Expo West in Kalifornien

 

Jens Köster

 

Der wichtigste Trend der Natural Products Expo West in Kalifornien ist der PLANT-BASED Trend. Bei zunehmenden Bevölkerungswachstum, nicht unendlich ausdehnbarer Weide- und Stallflächen für Tiere, einer Verstärkung des Gesundheitsbewusstseins zu alternativen Bio-Ernährungsformen, abgeleitet aus den Ansprüchen und Bedürfnissen der Verbraucher, ist dies die logische, ökologische und ökonomische Konsequenz, die bei vielen Produktkonzepten auf der Messe in Kalifornien zu sehen ist.

 

Innovative Food Startups nehmen in den USA diesen Trend auf und entwickeln interessante Lösungen auf Pflanzenbasis. Dabei sind Bezeichnungen wie vegan, nicht-genmanipuliert, frei-von-Milch immer auf den Produktverpackungen vermerkt, dies sind aber nicht die eigentlichen Absender.

 

Mega Trends Kokosnuss, Algen und Pilze

 

Absender ist der Hauptinhaltsstoff, wie zum Beispiel die Mega Trends in allen Produktkategorien: KOKOSNUSS, ALGEN oder MATCHA. CASHEW Joghurts sind als Alternativen zu tierischen Milchprodukten interessant. VEGGIE NOODLES, als Gemüsesorten in Nudelform zeigen eine echte disruptive Produktinnovation im Lebensmittelbereich. PILZE als Superfoods oder Snacks sind ein Highlight der diesjährigen Messe in Kalifornien. KICHERERBSEN, ERBSEN, BANANEN oder SAUERKRAUT als Basis für Snacks und Chips werden als Alternative zu Kartoffeln verwendet. Pflanzliche Fleischalternativen werden als Burger angeboten.

Der HIGH PROTEIN und LOW CARB Trend ist in sehr vielen Produktkategorien dominierend.

Startups verbinden Produktkonzepte mit sozialem Engagement, in dem sie zum Beispiel einen Teil ihres Umsatzes an die liefernden Farmer oder eine Hilfsorganisation spenden.

Im Sinne des CLEAN LABEL Trends werden Inhaltsstoffe auf den Packungen genau definiert und die Herkunft der Rohware des Produktes kann mit Hilfe des auf der Verpackung gedruckten QR Codes exakt nachgewiesen werden. Food Startups stehen im direkten Kontakt mit den Bauern als Lieferanten der Bio-Rohwaren. Das FROM FARM TO BAG Konzept.

Die bei der Produktion von Lebensmitteln entstehende "Reste" werden zu neuen Produkten weiterentwickelt. Aus dem, nach dem Pressen von Früchten zu Saft, übrig gebliebenen Fruchtfleisch werden zum Beispiel durch das Hinzufügen von Körnern und mit Hilfe eines weiteren Press Vorgangs in der Produktion, sehr gut schmeckende Snacks hergestellt. Das LOWER FOOD WASTE Konzept.

Im Kaffee und Tee Bereich bilden sich zum Mainstream abgrenzende Konzepte. COLD BREWED COFFEE, NITRO COFFEE, COLDBREWED TEA oder Tee als INSTANT oder DROP zum Aufgießen ohne Teebeutel sind gute Beispiele hierfür.

 

PROBIOTICS und PREBIOTICS

 

PROBIOTICS und PREBIOTICS Konzepte werden innovativ als Sprays zur direkten Anwendung in den Mund, mit Pulver als Zusatz zur täglichen Mahlzeit und zum Mischen mit Wasser als Getränk von vielen der ausstellenden Unternehmen gezeigt. Gefriergetrocknete Früchte, zerkleinert zu Pulver und angereichert mit probiotischen Inhaltsstoffen zeigen eine Möglichkeit der zukünftigen, täglichen Ernährung.

SUPERFOODS, wie KURKUMA, werden neben der direkten Dareichungsform als Pulver oder Kapsel in täglichen Lebensmitteln selbstverständlich als Produktbestandteil integriert. Verpackungen der gezeigten Konzepte, auch im Supplement Bereich, sind recycelbar und runden das organic Food Konzept des jeweiligen Produktes sinnvoll ab.

3.100 Aussteller und 80.000 internationale Besucher verdeutlichen die Relevanz der Natural Products Expo West in Kalifornien. Der Fakt, dass weniger als 1% der Anbauflächen in den USA nach ökologisch zertifizierter Art und Weise bewirtschaftet wird, zeigt das enorme Potential für den Bereich organic food und die Möglichkeiten, die sich für Food Startups ergeben können.

 

Gleichzeitig wird die Herausforderung zur Beschaffung der Bio-Rohware in den USA und eben auch weltweit deutlich. Die auf der Natural Products Expo West präsentierten Studien erklären das Spannungsfeld zwischen der Pionierarbeit als innovatives Bio-Food-Startup, mit dem Wunsch des ökologisch orientierten, nachhaltigen Arbeitens, im Zusammenhang mit der von Investoren geforderten schnellen Skalierbarkeit der Konzepte und der Bewältigung der zu liefernden hohen Mengen an den Handel bei einem ausgelösten Nachfrageboom eines Produktes.

 

Dieses Dilemma der Bio-Branche wird in vielen Gesprächen mit Food Startups deutlich, die ihre eigene Wertvorstellung in Einklang mit den rauen Gegebenheiten des stark kompetitiven US-amerikanischen und weltweiten Lebensmittelmarktes bringen möchten. Der Handel ist neu-gierig auf jedes präsentierte Konzept. Sales Strategien für Startups müssen daher systematisch und strukturiert geplant sein, auch das wird in Gesprächen mit Startups und Einkäufern aus dem Handelsbereich in Kalifornien deutlich. 

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